Die Geschichte der Betriebsseelsorge findet in Deutschland und den USA ihre Anfänge. Im 20. Jh. entwickelten sich erste Formen der Betriebsseelsorge in Deutschland auf der Grundlage des Kaplans. Ein Kaplan war für die Seelsorge im Spital-, Gefängnis- oder Militär zuständig. In den USA entstand ein Novum, indem Geschäftsleitungen Seelsorger für das Personal in Unternehmen beauftragten. Zur Steigerung der Qualität ist seit 1984 die Marketplace Chaplains Association aktiv. In der Schweiz wurde erstmals von 2003 bis 2012 in einem Basler Sozialunternehmen eine Seelsorgerin engagiert. Und in der französischsprachigen Schweiz steht seit 2006 ein Seelsorger für das Personal im Einsatz.
Die Betriebsseelsorge interessiert sich primär an den Fragestellungen des Menschen in den Herausforderung des Arbeitsalltages. Die Wechselwirkung zwischen dem privaten und beruflichen Leben ist evident. So steht die Betriebsseelsorge in vielen Themen des privaten und beruflichen Lebens dem Personal unterstützend zur Seite. Die Sorge um das Personal wird in der heutigen Zeit zur existenziellen Frage von Unternehmen. Die vielseitig angekündigte Personalverknappung durch geburtenschwache Jahrgänge ist voll im Gang. So findet jetzt der Paradigmenwechsel vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt statt. Unternehmen mit den besten Arbeitsplätzen innerhalb einer Branche haben Zukunft. Eine spezifische Wirkung der Betriebsseelsorge bietet den Menschen an den Arbeitsplätzen des 21. Jahrhunderts die Erfahrung, in besonderer Weise wertgeschätzt zu sein.
ICS ULMANN
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